Honda Pacific Coast

Die Honda Pacific Coast (RC34, Verkaufsbezeichnung PC 800) wurde für den amerikanischen Markt entwickelt. Zwischen 1989 und 1998 wurden nur ca 15.000 Exemplare gebaut. Über Grau-Importeure fanden solche Maschinen mit Meilentacho und Dauerfahrlicht den Weg nach Europa und Deutschland. Honda Deutschland hat die Pacific Coast nie in ihr Verkaufsprogramm aufgenommen, wohl um den Verkauf der deutlich teureren Pan European nicht zu gefährden.
Einige Maschinen wurden ab 1991 auch für den europäischen Markt gebaut und zuerst bei Honda Italien mit perlmutt-weißer Lackierung verkauft. Diese Variante hat einen Tacho mit Kilometerangabe und einen Lichtschalter (und somit auch eine Standlichtfunktion). Um als Begleit-Motorrad bei der Giro d´Italia mitzufahren, wurde eine Sonderfarbe kreiert, hellblau-metallic. Da das Motorrad beim Giro d´Italia so gut ankam, wurde es in der gleichen Farbe auch nach Frankreich importiert und bei der Tour d´France eingesetzt.

Farbe / Lackierung / Baujahr

  • 1989
    1989
    perlmutt-weiß / grau
    ( NH-251P / NH253M )
  • 1990-1993
    1990-1993
    dunkelrot-metallic / grau
    ( R-101C-U / NH292M )
  • 1994-1995
    1994-1995
    schwarz / grau
    ( NH1-Z / NH197MU )
  • 1996
    1996
    hellrot / schwarz
    ( R201D / NH340R )
  • 1997-1998
    1997-1998
    hellrot / schwarz
    ( R201D / NH340R )

Bei den letzten beiden Modelljahren wurden diverse Ausstattungsmerkmale weggelassen, z.B. die Bremsscheiben-Abdeckungen am Vorderrad, die selbstrückstellenden Blinker und die Auspufftopf-Abdeckung an der linken Fahrzeugseite. Außerdem wurden die farblich lakierten abgesetzten Verkleidungsteile der unteren Fahrzeughälfte durch scharzes Plastik ersetzt. Damit sollten die Produktionskosten gesenkt werden. Leider hatten diese Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg, so das Honda die Produktion 1998 einstellte. Ein Nachfolgemodell bietet Honda leider nicht an, ähnliche Modelle wie die Deauville sind aber kein wirklicher Ersatz, die Pan European und auch die Gold Wing sind in einem anderen Marktsegment angesiedelt.

Motor

In der Pacific Coast werkelt ein wassergekühlter V2-Motor mit 800 ccm, der je nach Ausführung (in Kanada ist die PC 800 mit Abgasrückführung ausgestattet) 50-60 PS leistet und mit zwei Zündkerzen, Hydrostösseln und drei selbstnachstellenden Ventilen pro Zylinder ausgestattet ist. Bereits ab 2000 U/min steht ein ausreichendes Drehmoment zur Verfügung, bei 5500 U/min sind es 65 Newtonmeter Drehmoment. Das reicht für eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 190 km/h.

Besonderheiten

Durch den Kardanantrieb, die hydraulische selbstnachstellende Kupplung und den verkleideten Motor beschränken sich die Arbeiten an der Pacific Coast auf die Kontrolle der Betriebsflüssigkeiten. Die in das Heck integrierten Koffer stellen eine Besonderheit dar, weil diese nach Öffnen des Kofferraumdeckels (Soziussitz und oberer Teil der Koffer) von oben zu beladen sind. Obwohl die Pacific Coast mit stolzen 278 kg Leergewicht nicht gerade ein Leichtgewicht ist, hat sie durch einen tiefen Schwerpunkt doch hervorragende Handlingseigenschaften. Erreicht wird der tiefe Schwerpunkt durch den unter dem Fahrersitz befindlichen Tank, der mit 16 Litern Inhalt für eine Reichweite von ca. 300 KM sorgt. Einen guten Wetterschutz bieten die ausladenden Verkleidungsteile der vorderen Fahrzeughälfte und das Windschild. Weiteres Merkmal der Pacific Coast sind die selbstrückstellenden Blinker, die - abhängig von der gefahrenen Geschwindigkeit - entweder nach einer bestimmten zurückgelegten Strecke oder nach einer bestimmten Zeitspanne selbsttätig abschalten.

Das Konzept der Pacific Coast stellt die wohl gelungenste Kombination dar von:

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